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Ressourcenorientierte Traumatherapie und Lebensgefühl |
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Ein Vergleich von neurowissenschaftlichen und lebensphänomenologischen Erkenntnissen
Michael Titze |
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In: S. Kattelmann u. S. Knöpker (Hg.): Lebensphänomenologie in Deutschland. Hommage an Rolf Kühn. Verlag Karl Alber, Freiburg/München, 2012, S. 135-146 (gekürzt).
Die Lebenswelt ist in ihrer eigentlichen Konsequenz eine praktische Umwelt, auf die der Mensch gestaltend einwirken kann, um so sein Können jederzeit zu erproben. Dabei kann eine »Kompetenzlust« entstehen, die zu einer lebensbejahenden affektiven Selbststeigerung beiträgt (vgl. Kühn 1994). In diesem selbstmächtigen Können entbindet sich in einer primordialen Weise eine Lebensdynamik, die in ihrer Immanenz aus sich selbst heraus entspringt und die sich erst sekundär über eine Vielzahl von Körperreaktionen offenbart.
Als primäre Gegebenheit bzw. ursprüngliche Gebung innerhalb der Lebenswelt erweist sich die rein immanent-affektive Vollzugsstruktur des Lebens. Denn nur als »ein Lebendiger« kann der Mensch in seiner Lebenswelt existieren, sich dabei auf eine Vielzahl intentionaler Gegenstände einstellen, diese noetisch-noematisch apperzipieren und im intersubjektiven Konnex normativ bewerten, um sich so seine eigene »Lebensrealität« zu schaffen. Dabei wird die Lebenswelt im Modus der natürlichen Einstellung erlebt. IhrSeins-Charakter wird solange nicht hinterfragt, wie das eigene Leben in affektiver Weise »normal« verläuft (vgl. Titze 2011). In der Lebenswelt manifestiert sich die elementarste und gleichzeitig bedeutendste Expression des menschlichen Leibes. Es ist dies - als Praxis in der Lebenswelt - Urpraxis, in der der eigene Leib »Urwerkzeug, urgeistiges Objekt und urpraktisches Objekt [ist]« (Brand 1979, 113). Die Polarität von gelebtem Leib und physiologisch funktionierendem Körper kann aber dazu führen, dass der Leib als Körper betrachtet bzw. kritisch bewertet wird (vgl. Henry 2002, 246ff.). In diesem Fall wird der Leib zu einem körperlichen Objekt, das gemäß bestimmter idealnormativer Vorstellungen funktionieren soll. Dazu gehören ästhetische Zielsetzungen ebenso wie normative Erwartungen im Hinblick auf die sportliche Leistungsfähigkeit oder das gesundheitliche Wohlbefinden. Werden diese Vorstellungen nicht erfüllt, kann es zu einem beschämenden Empfinden von Minderwertigkeit kommen, in dessen Folge das selbstmächtige Können des Leibes mehr oder weniger nachhaltig gehemmt wird (vgl. Kühn u. Titze 1997).
Der Verlust der natürlichen Selbstverständlichkeit im Traumaerleben
Der fraglos hingenommene Seinsglauben an ein uneingeschränktes leibliches Können wird vor allem dann erschüttert, wenn der eigene Leib auf Grund von schmerzhaften Verletzungen bzw. Traumatisierungen (abgeleitet von griech. »Wunde«) seine selbstmächtige Funktionsfähigkeit verliert. Gleichzeitig werden Gefühle entbunden, die sich in ihrer Heftigkeit und Intensität der kontrollierenden Steuerung durch die Ratio völlig entziehen. Man könnte auch sagen, dass im Traumaerleben die leibimmanente Affektivität obsiegt. Dabei wird ein leibumfassendes Gefühl von Ohnmacht wachgerufen. Der betreffende Mensch erlebt sich dabei in einer für in selbst erschreckend befremdlichen Weise als lebensunfähig. In seiner selbst-reflektiven Bewertung ergeben sich sodann solche und ähnliche Schlussfolgerungen: »Es geht nicht mehr.« »Ich kann nicht.« »Alles ist so furchtbar!«
Rolf Kühn (2006, 9), der diese Aussagen anführt, schreibt: »Dies sind häufig Sätze, die in Krisensituationen fallen, sich möglicherweise wochenlang, manchmal sogar jahrelang wiederholen. Anstatt sich selbst im Leben zu erfahren, scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Alles ist wie erstarrt, gehemmt, getötet oder ausgeblutet. Und trotzdem erfährt man sich, das heißt sich selbst. Nur ist dieses Selbst eben nicht mehr das Bild der Vorstellung, welches ich bislang von mir gekannt habe. Was sich also geändert hat, ist die Vorstellung, nicht das Leben. Die Chance ist daher einmalig, wirklich zum Leben vorzustoßen, anstatt weiterhin in der Vorstellung zu verharren.«
Wer sein affektives Leben kritisch bewertet, wie dies im Traumaerleben grundsätzlich der Fall ist, empfindet typischer Weise Angst vor seiner eigenen Affektivität. Dabei vollzieht sich eine Spaltung, in der das Leben objektiviert und damit im Hinblick auf bestehende normative Idealvorstellungen (völlig frei sein von »negativen« Gefühlen) schematisiert wird. Die oben erwähnte Vorstellung, »nicht mehr zu können«, bezieht sich mithin auf ein rational unkontrollierbares affektives Eigenleben, das - paradoxer Weise - umso bedrohlicher erscheint, je dynamischer und damit »lebendiger« dieses ist. So hat sich gerade im Erleben von Traumafolgen das Leben in einer Weise affektiv »verselbstständigt«: Es steht dem bewertenden Ich, das nach rationalen Maßgaben urteilt, als etwas Fremdes, Beunruhigendes und Schmerzliches gegenüber: Dadurch kann dieses Leben in dieser spezifischen Manifestation pathologisiert bzw. in symptomatologische Kategorien eingebunden werden. Daraus leitet sich ganz häufig der Wunsch ab, dieses affektive Leben abzuwehren bzw. »ruhig zu stellen«. Wenn der betreffende Mensch in diesem Zusammenhang aber versucht, die entsprechenden Symptome durch Willensanstrengung zu »besiegen«, muss er in aller Regel resigniert feststellen, dass dies nicht nur misslingt, sondern dass sich ein Teufelskreis von Erwartungsangst und »Hyperreflexion« (Frankl) formiert. Das wiederum hat konsequenter Weise ein zunehmendes Erleben von panischer Ohnmacht zur Folge.
Viktor Frankl (1975, 99) schreibt: »Das Symptom erzeugt eine entsprechende Phobie, die betreffende Phobie verstärkt das Symptom, und das solcherart verstärkte Symptom bestärkt den Patienten nur noch mehr in seiner Befürchtung einer Wiederkehr des Symptoms. In den Teufelskreis, der sich schließt, schließt sich der Patient ein; er spinnt sich in ihn ein - wie in einen Kokon.«
Im Folgenden möchte ich einige Ergebnisse aus der neurowissenschaftlichen Traumaforschung anführen. Diese sind mit den oben angeführten Befunden der Lebensphänomenologie weitgehend kompatibel.
Primat des Emotionalen
Joseph LeDoux (2001) unterscheidet zwischen (primären) emotionalen Reaktionen bzw. Affekten und (sekundären) Gefühlen, die sich aus der bewussten, reflektierenden Stellungnahme zu emotionalen Reaktionen ergeben. Primäre Emotionen sind Furcht, Zorn, Ekel, Freude.1 Emotionen sind nicht isoliert denkbar (Plassmann, 2007, 39). So verweist jede einzelne Empfindung auf ein gegebenes ganzheitliches Reaktionsschema, das »körperliche Reaktionstendenzen« integriert. Emotionen bilden ein einheitliches Reaktionsschema, das jedoch nur partiell mit Kognitionen (Vorstellungen) verknüpft ist.
Gerade im Zusammenhang mit traumatischen Erlebnissen vermag ein äußerer Reiz in sehr kurzer Zeit, reflexartig und ganz unreflektiert, weit reichende körperliche Reaktionen auszulösen: Herzklopfen, Blutdruckanstieg, muskuläre Spannung, blockierte Atmung, Schweißausbruch, geweitete Pupillen, Abwehrbewegungen usw. Informationen über entsprechende auslösende (äußere) Reize gelangen auf kürzestem Weg vom Thalamus direkt zum Mandelkern: LeDoux (2001) bezeichnet dies als den »niederen Weg«, der frei von Vorstellungen und kognitiver Reflexion/Bewertung ist.
Das »implizite Gedächtnis«
Traumaspezifische Erlebnisse sind nach neurowissenschaftlichen Erkenntnissen in der Regel implizit gespeichert: in Form von primären emotionalen Reaktionsmustern, die mit entsprechenden Körperempfindungen und Sinneseindrücken verbunden sind, die aber keine sekundären Kognitionen beinhalten. Diese Reaktionsmuster werden in einem vorstellungsfreien (»impliziten«) Gedächtnis gespeichert, das der bewussten Reflexion nicht zugänglich ist. Es beinhaltet die rein affektive Repräsentation des Reizes. Der Hippocampus (= Struktur im Temporallappen, die eine raum-zeitliche Orientierung gewährleistet) ist im Falle des »niederen Weges« nicht einbezogen. Daher kommt es zu einer raum-zeitliche Dissoziation: Die Informationsverarbeitung ist fragmentiert, unkoordiniert - auf die Unmittelbarkeit des Erlebens bezogen.
Ein anderer Weg der Verarbeitung führt über Bahnen, die vom Thalamus, via Hippocampus, zur Großhirnrinde (Neocortex) und von dort zum Mandelkern (Amygdala) verlaufen. LeDoux (2001) bezeichnet dies als den indirekten »hohen Weg«. Dieser ist mit Vorstellungen, kognitiver Verarbeitung, bewusster Reflexion und gedanklicher Bewertung verbunden ist. Die entsprechenden Reaktionsmuster werden in einem expliziten Gedächtnis gespeichert.
Plassmann (2007, 310 u. 37) schreibt dazu: »Klinisch sehen wir, dass es eine schnelle, direkte emotionale Reaktion gibt, ohne Bewusstsein und ohne Sprache, gefolgt von einem langsameren Verarbeitungsprozess, der das gerade eben Erlebte integriert in Sprache, Wissen, Erinnerung, Bewusstsein [...] Emotionen sind anscheinend das zentrale und unverzichtbare Organisationsprinzip aller mentalen Vorgänge, sowohl im Bereich der Traumaschemata wie auch im Bereich der Ressourcen.«
Der »niedere Weg« aus lebensphänomenologischer Sicht
Der traumatisierte Mensch erlebt eine selbstaffektive Dynamik, die sich - im Sinne der Traumatheorie von LeDoux (2006) - über den »niederen Weg« entbindet. Kühn (2006, 92) weist diese Dynamik als »radikale Passibilität« aus und beschreibt sie als eine »Gewalt«, in der es zum (passiven) Erleiden des Lebens kommt. In diesem Erleiden erfährt sich das Leben als reiner, von allen Vorstellungen und normativen Schematisierungen losgelöster Affekt: »Der Traumatisierte steht also [...] im reinen Pathos des Lebens, und gerade seine Verzweiflung hat keinerlei Namen, so daß von einer der tiefsten Erfahrungen des menschlichen Pathos gesprochen werden kann« (ebd., 97).
Der leidende Mensch ist allerdings, wie wir bereits erwähnten, im Allgemeinen von einer spezifischen Vorstellung geleitet, wie sein Leben »aussehen«, wie dieses (im idealnormativen Sinne) verlaufen soll. In diesem Zusammenhang kommt es in der Regel zu einer Aufspaltung der affektiven Potentialität in »schlechte« und »gute« Gefühle. Als »gut« werden gemeinhin Hochgefühle wie Freude, Wohlbehagen, Stolz bzw. Euphorie beurteilt. Als »schlecht« gelten alle Gefühle, die uns leiden lassen, also depressive Niedergeschlagenheit, Schamgefühle, Angst, sowie (vor allem) seelischer und körperlicher Schmerz.
Eine Reduktion zum Urgrund affektiven Lebens
Diese Spaltung wird aufgehoben, wenn es dem betreffenden Menschen gelingt, die idealnormative Bewertung seiner Gefühle auszusetzen. Voraussetzung dafür ist eine radikale Reduktion zum Urgrund affektiven Lebens, wie wir diese im zweiten Abschnitt dieses Beitrags bereits erwähnten. In dieser vorstellungslosen Immanenz kommt eine Dynamik bzw. »Lebenskraft« zum Vollzug, die als transzendentale Motivation keiner Weltgeltung und keiner Zeitigung bedarf: Dies würde - aus Sicht der zuvor referierten Ergebnisse der Hirnforschung - der Informationsverarbeitung des »niederen Weg« entsprechen.
Die sich in dieser rein affektiven Sphäre entbindende Dynamik ist authentische Selbstbewegung: Hierin gibt und erprobt sich das Leben ohne Unterlass und aus sich selbst heraus. Diese transzendental-phänomenologische »Geburt« ist mit allem Vermögen dieses Lebens als dessen Können ausgestattet. Denn nur über das unmittelbare Erleben meiner Affekte, kann ich originär Gewissheit erlangen, in diesem meinem Leben zu stehen. Diese Selbstaffektion ermöglicht sodann die Manifestation vielfältiger affektiver »Stimmungen«, die sich in meinem »pathischen Fleisch« (Henry) als Freude, Leid, Schmerz, Angst, Hass oder auch als depressive Niedergeschlagenheit äußern können. Damit ist, phänomenologisch gesehen, jede Emotion absolut und trägt ihr »Gutsein« insofern in sich selbst, als sie ein genuiner Ausdruck meines Lebendigseins ist (und mich in diesem Sinne meines Leben in diesem Hier und Jetzt vergewissert).
Die Bipolarität von Leid und Freude
Leid und Freude sind die beiden Pole im Empfinden des Lebens. Diese Grundpolarität bezeichnet Kühn (2006, 92 u. 24) als das innerste Gesetz der Affektivität, welche das Leben konstituiert: »Diese beiden Befindlichkeiten sind als Grundstimmungen voneinander untrennbar, so daß die gesamte menschliche Existenz davon geformt ist. All unsere Handlungen sind in der Tat davon bestimmt, daß sie dem Leiden oder dem Schmerz entfliehen wollen, um erneut die Lust und das Glück zu empfinden. [...] Freude/Leid oder Seligkeit/Schmerz [sind] jeweils dasselbe Leben, [sind] seine innerste affektive 'Materie'.«
Aus dieser originären Polarität heraus ergibt sich eine Dynamik, die grundsätzlich heilsam wirken kann - sofern sie nicht durch sekundäre rationalisierende Pathologisierung aufgebrochen wird. Diese heilsame Wirkung ist stets Folge einer - auch therapeutisch angeregten! - vorbehaltlose Akzeptanz selbstaffektiven Lebens. Dabei gründet diese Akzeptanz auf der Erkenntnis des »Gutseins« affektiven Lebens: Denn wenn jegliche schmerzerfüllte Emotion grundsätzlich auf einen »positiven« affektiven Gegenpol verweist, steht dem, was »krank macht« stets auch dasjenige gegenüber, was heilt und »gesund macht«. In dieser selbstaffektiven Synthese kommt die dynamische Uraffektivität des Lebens unmittelbar zur Wirkung. Kühn (2006, 34) schreibt dazu: »Bei einem Menschen diesen 'Glauben' an sein [affektives] Gutsein (wieder) zu wecken, wie es zum Beispiel bei [...] traumatischen Erscheinungen notwendig ist, heißt daher im Grunde nicht nur, eine andere Vorstellung in ihm zu erzeugen, sondern seine Realität von deren eigenstem Lebensursprung her anzusprechen.«
Fokussierung der affektiven Ressourcen
Vor dem Hintergrund der Traumabehandlung spricht Plassmann (2007, 64-70) in diesem Zusammenhang von einem »bipolaren Prinzip« (ebd., 33ff.), das einen Belastungspol und einen Heilungspol umfasst: »Es sind blockierte emotionale Energien, deren Summe das Belastungsmaterial bildet. [...] Belastung beschreibt die gefühlte emotionale Blockade [...] Diesem Belastungsmaterial steht etwas Positives gegenüber, es wird als Ressource bezeichnet [...] Zwischen beidem, dem Belastungsmaterial und den Ressourcen läuft der Heilungsprozess ab. Dynamische Ressourcenorganisation bedeutet, jene Kraftquellen aufzugreifen und zu unterstützen, die spontan vom psychischen Selbstheilungssystem in Kontakt mit dem emotionalen Belastungsmaterial erzeugt werden«
Im Gegensatz zum klassischen Vorgehen tiefenpsychologischer Psychotherapie sind moderne Traumatherapeuten nicht primär bestrebt, eine »Regression« zu traumatisierenden Situationen aus der Vergangenheit der Lebensgeschichte anzuregen. Die Absicht, sich an die entsprechenden traumatische Auslösebedingungen vorstellungsmäßig zu erinnern, muss auf zwingend den »hohen Weg« der Informationsverarbeitung Bezug nehmen. Im Erleben des Traumas wird aber der »niedere Weg« genommen, der nicht in den raum-zeitlichen Zusammenhang integriert ist. Für diesen Weg gibt es, wie bereits erwähnt, nur das Hier und Jetzt unmittelbar affektiven Erlebens. Deshalb muss das von der Traumatisierung herrührende Belastungsmaterial auch im Hier und Jetzt reorganisiert werden. Kühn (2006, 16) verwendet in diesem Zusammenhang auch das Wort »Jetztpunkt«. Damit soll die Ausklammerung zeitlicher Retentionen und Protentionen indiziert werden. Kühn (ebd.) schreibt: »Wir bedenken hier [...] nichts anderes als den Jetztpunkt, in dem wir leben, um überhaupt im Dasein zu sein. Im jeweiligen Augenblick sind wir nicht nur ausschließlich vom Leben bestimmt, und zwar mit dessen unmittelbarer Gewißheit, Freude und Praxis, sondern in dieser reinen Lebensaffektion sind wir jeweils auch ein bestimmtes Selbst.«
Die entsprechenden Darlegungen Plassmanns (2007, 27 u. 312) zeigen, dass die moderne Traumatherapie von ähnlichen Voraussetzungen wie die Lebensphänomenologie ausgeht: »Sowohl das [traumatisierende] Belastungsmaterial wie die Ressourcen bestehen im Kern aus Emotionen, nicht aus Kognitionen. [...] Ein Feuer, wann auch immer es angezündet wurde, wird im Jetzt gelöscht, nicht im Damals [...] Die Emotion im Jetzt aktiviert [zwar] ein Muster mit Geschichte, bestehend aus Körperreaktion, Körpergefühl, bewussten Gefühlen, bewussten Gedanken, Erklärungen, Handlungsentwürfen. [...] Alle diese Elemente lebendigen Erlebens, auch wenn sie eine lange Geschichte haben, sind [jedoch] im Jetzt aktiv, um im Jetzt reorganisiert zu werden.«
Literatur:
Blankenburg, W.: Der Verlust der natürlichen Selbstverständlichkeit. Stuttgart 1971.
Brand, G.: Die Normalität des und der Anderen und die Anomalität einer Erfahrungsgemeinschaft. In: W. M. Sprondel u. G. R. Grathoff (Hg.): Alfred Schütz und die Idee des Alltags in den Sozialwissenschaften. Stuttgart 1979, S. 108-124.
Frankl, V.E.: Theorie und Therapie der Neurosen. München 1974.
Henry, H.: Radikale Lebensphänomenologie. Freiburg/München 1992.
Husserl, E.: Cartesianische Meditationen und Pariser Vorträge [1929-31]
(Husserliana I). Den Haag 1973.
Husserl, E.: Die Idee der Phänomenologie [1907] (Husserliana II). Den Haag 1973.
Husserl, E.: Erste Philosophie. Zweiter Teil: Theorie der phänomenologischen
Reduktion [1923-24] (Husserliana VIII). Den Haag 1959.
Husserl, E.: Phänomenologische Philosophie. Vorlesungen Sommersemester
1925 (Husserliana IX). Den Haag 1968.
Kandel, E.: Auf der Suche nach dem Gedächtnis. München 2006.
Kühn, R.: Leiblichkeit als Lebendigkeit. Michel Henrys Lebensphänomenologie
absoluter Subjektivität als Affektivität. Freiburg/München 1992.
Kühn, R.: Kühn, Existenz und Selbstaffektion in Therapie und Phänomenologie. Wien
1994.
Kühn, R.: Der Mensch - ein Lebendiger. Existenzanalyse 15/3 (1998), S. 24-28
Kühn, R.: Leben. Freiburg 2006.
Kühn, R. u. M. Titze: Scham als reiner Affekt. In: R. Kühn, M. Raub u. M. Titze (Hg.): Scham - ein menschliches Gefühl. Opladen 1997, S.189 - 201.
LeDoux, J.: Das Netz der Gefühle. München 2001.
Natanson, M: Philosophische Grundlagen der Psychiatrie, Philosophie und Psychiatrie, in: Psychiatrie der Gegenwart, Band 1/2, Berlin 1963.
Nietzsche, F.: Die Unschuld des Werdens [1883]. In: Der Nachlaß, 1. Band. Stuttgart
1978, 250
Plassmann, R.: Die Kunst des Lassens. Gießen 2007.
Titze, M.: Aktive Steuerung von Übertragung und Gegenübertragung bei
tiefenpsychologisch fundierte Kurzpsychotherapie. Psychotherapie Forum 3/2 ,
1995, 61-68.
Titze, M.: Die Organisation des Bewusstseins. Strategien der Typisierung in »normaler« und schizophrener Weltauffassung. Freiburg/München 2011.
1 Freude wird vom Striatum organisiert, negative emotionale Muster bzw. deren psychosomatische Folgen werden im Mandelkern (Amygdala) organisiert. Emotionale Belastung aktiviert via Mandelkern negative Kognitionen. Vgl. LeDoux (2001), Kandel (2006), Plassmann (2007). |
© Dr. Michael Titze |
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