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Südwestfunk - SWR2 WISSEN, 25.01.2012 |
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Lachen auf der Couch - Humor in der Psychotherapie (gekürzt) |
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Autor und Sprecher: Marcus Schwandner / Redaktion: Sonja Striegl |
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Sprecher:
Während einer Fortbildung bei der Provokativen Therapeutin Dr. Noni Höfner in Köln stellt sich eine Teilnehmerin für eine Demonstration zur Verfügung. Sie heißt Monika und schildert ihren Konflikt mit einer Nachbarin. Diese ließe sich total hängen, ihr ginge es immer schlechter, sie könne gut jammern, habe Probleme aufzustehen und ihren Tag sinnvoll zu gestalten. Monika ist Psychologin und Psychotherapeutin. Den 'Hilferufen' der Nachbarin kann sie sich nicht entziehen. Sie fühlt sich herausgefordert, ihr zu helfen. Seminarleiterin Höfner überzeichnet und überspitzt Monikas Hilfsbereitschaft, hält ihr einen Zerrspiegel vor.
Noni Höfner:
Verarscht fühlt sich ein Klient dann, wenn man ihn nicht ernst nimmt. Wenn ich aber den Klienten in seiner Person, in seiner Persönlichkeit, in seinem ganzen Menschsein sehr ernst nehme, sehr wertschätze, ihm zutraue, dass er sich verändern kann und mich nur mit ihm zusammen lustig mache über die Stolpersteine, die er sich in den Weg rollt, dann fühlt er sich nicht verarscht, sondern im Gegenteil, oft sagen die Klienten, sie fühlen sich ertappt. Also das, was sie geheim schon gedacht haben, wo sie dachten, hm, da bin ich nicht ganz sauber an dieser Stelle, das wird ans Licht gezerrt und wird so übertrieben, dass sie selber sehen können, wie absurd es ist, was sie da machen. Der Humor in der provokativen Therapie oder dem provokativen Stil spielt insofern eine Rolle, als man lernt, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, nicht zu ernst zu nehmen. Man soll sich natürlich selber sehr wichtig nehmen, aber man soll seine Symptome nicht ernst nehmen. Und wenn ich den Klienten dazu bringe, indem ich seine Ängste, die er hat, indem ich die Symptomatik aufs Korn nehme und das was dahinter steckt, und da steht immer Angst dahinter, wenn ich das so persifliere, dass der Klient lachen kann, dann kriegt er einen immensen Spielraum, sich anders zu verhalten und anders zu denken und zu fühlen.
Sprecher:
Noni Höfner überrascht es nicht, dass ihre Klienten schon nach einer Sitzung den Eindruck haben, es könnte sich etwas ändern. Im Gegensatz zu vielen anderen Therapieschulen, die 30, 50 oder weit über 100 Sitzungen mit ihren Klienten durchführen, macht die provokative Therapeutin wesentlich früher Schluss. Viele Kritiker meinen, diese Art der Therapie könne man nur mit relativ leicht erkrankten Menschen durchführen. Doch der US-Amerikaner Frank Farrelly entwickelte die Methode vor fast 50 Jahren als Psychologe in einem psychiatrischen Krankenhaus mit schwer erkrankten Patienten. Er war unzufrieden damit, dass die 'normale' Therapie so wenig half. Seit er die Methode entwickelt hat, 'provozierte' er viele Patienten aus der Klinik hinaus. Viele andere Schulen lehnen dennoch diese Art von Therapie ab. Noni Höfner wundert das nicht.
Noni Höfner:
Wer nicht über sich selber lachen kann, sondern denkt, das was ich sage, ist Ex Kathedra gesprochen und ich weiß für jedes Problem eine Lösung, und da darf mir keiner kommen; der ist ungeeignet das zu machen. Das halte ich aber auch für eine extreme Form von Humorlosigkeit. Also der Therapeut, der sollte über sich selber lachen, da gibt es ja auch diesen schönen Spruch, den Therapeuten immer nur mit Zeitverzögerung verstehen: 'Was ist der Unterschied zwischen einem Therapeuten und dem lieben Gott? Der liebe Gott glaubt nicht, dass er ein Therapeut sei!' Dann kommt meistens erst eine ziemlich lange Stille und dann die ersten Lacher.
Sprecher:
Viel gelacht während der Therapie hat auch Prof. Rolf-Dieter Hirsch. Der frühere Chefarzt der Abteilung für Gerontopsychiatrie der Landesklinik in Bonn hat vor rund 20 Jahren das Lachen in den ernsten Klinikalltag eingeführt.
Rolf-Dieter Hirsch:
Das ist eine Erdbeere, die wir uns gegenseitig zurollen oder zuwerfen. Das nächste wäre ein Schachtelteufel, der rauskommt. Das Merkwürdige ist, jedes Mal, auch wenn man es bei einem anderen sieht, jedes Mal erschreckt man. Und dann, die meisten fangen gleich das Lachen an. Das ist so ein Rohr.
Sprecher:
Seit Hirsch im Ruhestand ist, arbeiten seine Kollegen mit den Scherzartikeln aus dem schwarzen Sack weiter. Für die Senioren in der Gruppentherapie ist diese neue Art von Behandlung immer wieder eine große Umstellung. Vorbei sind die Zeiten, zu denen sie entspannt auf ihren Stühlen sitzen bleiben durften.
Rolf-Dieter Hirsch:
Die Luftballons, man kann so etwas natürlich machen, aber viel besser ist eigentlich, viele Luftballons im Raum der Gruppe aufzublasen und dann zu gucken, dass die ganze Gruppe guckt, dass es nicht auf die Erde kommt. Wenn man zwei oder drei Luftballons hat, dann ist jeder, guckt genau, dass es nicht runterfällt oder sonst etwas. Aber wenn Sie mehr Luftballons aufblasen als Personen, dann endet das in einem chaotischen Wirrwarr und Gelächter und Lebendigkeit und Mobilität, wovon man nur träumen kann. Und das ist es, wo es mir eigentlich darum geht, dass man nicht stringent Mobilität fördert, wegen der Gesundheit oder sonst was, sondern aus Fröhlichkeit, aus Lebendigkeit.
Sprecher:
Zur Gruppentherapie im Sinne von Rolf-Dieter Hirsch gehören auch heitere Geschichten, Anekdoten und Witze. Die Patienten sollen immer ein Buch führen, in dem sie lustige Episoden aufschreiben, Witze und Comics sammeln. Außerdem sollen sie sich an beschämende Situationen erinnern und diese in Rollenspielen nachspielen. Denn in der Therapie wird natürlich nicht nur gelacht, betont Rolf-Dieter Hirsch.
Rolf-Dieter Hirsch:
Also ich denke, es muss ja auch sehr bitter sein. Und ich habe ja auch eine Depressionsgruppe, da verdeutlichen wir, wie bitter die Medikamente sind, wie bitter das Depressive ist und wir gucken jetzt mal, wer am depressivsten rein- und ausguckt. Und wir schauen dann, wer zehn Punkte erreichen kann beim Depressiven. Also in der Übertreibung. Und dann tun die Patienten unter einander schon so und sagen: Der ist depressiver als der andere.
Sprecher:
Auf diese Art und Weise gewinnen die Teilnehmer ein bisschen Distanz zu ihrer Erkrankung. Ob sein Humoransatz auch die Heilung beeinflusst, das hat Rolf-Dieter Hirsch jahrelang wissenschaftlich untersucht. Hirsch und sein Team führten mehrere Tests zu Anfang der Studie durch. 50 Patienten wurden dann ganz normal behandelt. 50 weitere nahmen zusätzlich zweimal in der Woche an der Humorgruppe teil. Am Ende wurden alle Teilnehmer nochmals getestet. Die Studie hat bewiesen: Humor hilft:
Rolf-Dieter Hirsch:
Da haben sich doch deutliche Veränderungen gezeigt. Einerseits, die Lebensqualität, hat sich bei allen Untersuchungen herausgestellt, dass die deutlich besser war als bei denen, die nicht bei der Humorgruppe dabei waren. Ernst, Heiterkeit hat sich verändert. Auch das körperliche Gesundheitsempfinden, merkwürdigerweise das körperliche Empfinden erheblich mehr als bei den anderen. Dass sich die Depression verbessert hat, ist natürlich auch ganz klar. Entscheidend dabei ist, dass man schon sagen muss, eigentlich müsste man in jeder Klinik, wo mit Psyche was zu tun hat, es müsste in jeder Klinik eine Humorgruppe installiert werden, die verordnet wird wie jede andere Gruppe auch. Das halte ich eigentlich für notwendig.
Sprecher:
Aber Humor hat auch erstaunliche körperliche Effekte. Dies hat vor 25 Jahren ein amerikanischer Journalist entdeckt, dem eine Krankheit starke Schmerzen bereitete. Zur Ablenkung habe dieser Mann Filme mit Buster Keaton, Charlie Chaplin oder Dick und Doof angesehen.
Dieser Journalist litt unter einer arthritischen Infektionskrankheit, bei der das Knochengewebe abgebaut wird, erzählt der Tuttlinger Psychoanalytiker und Lachforscher Dr. Michael Titze. Die Krankheit ist unheilbar und sehr schmerzhaft.
Michael Titze:
Da hatte er eine Erfolgschance, dass sich das wieder zurückbilden würde, von eins zu 500, das war also der objektive Befund. Er war quasi von den Ärzten schon aufgegeben Worden, und dann fing er an, sich in seinem Krankenzimmer diese Filme anzuschauen und so laut zu lachen, dass er für diese Klinik nicht mehr tragbar war. Und in Amerika ist es möglich, dass man als Patient einfach in ein Hotel geht und dort die Behandlung von sich aus weiterführt. Dann kommt der Arzt eben ambulant. Später stellten die Ärzte fest, dass die Entzündungswerte dramatisch nach unten gegangen waren, und das war die Initialzündung Anfang dafür, wissenschaftlich zu untersuchen, was im Körper passiert, wenn gelacht wird.
Sprecher:
Es sah so aus, als ob Buster Keaton und Dick und Doof die Entzündungsparameter im Blut des Patienten gesenkt hätten. In Stanford wurde daraufhin das erste Gelotologie Institut gegründet, das sich der wissenschaftlichen Erforschung des Lachens widmet. Michael Titze schildert die Untersuchungen, die der Leiter des Instituts durchführte.
Michael Titze:
Der Leiter, Prof. William Fry, hat Menschen, die Schmerzprobleme hatten oder unter entzündlichen Erkrankungen litten, vor dem Lachen Blut abgenommen, um die Entzündungswerte zu bestimmen. Und dann mussten sie 20-30 Minuten lachen, indem sie zum Beispiel sich lustige Filme angeschaut haben. Danach wurde ihnen das Blut nochmals abgenommen. Und man verglich die Ergebnisse. Und das hat tatsächlich objektivierbare Befunde ergeben, die belegt haben: Es hat sich während dieser Zeit etwas getan und zwar im positiven Sinne.
Sprecher:
Deutsche Wissenschaftler untersuchten daraufhin, welche Bereiche im Gehirn beim Lachen aktiviert sind. Sie fanden ein komplexes Humornetzwerk. Zum einen gibt es eine emotionale Komponente. Lachen hat mit Gefühlen zu tun, die an der Vorder- und Mittelseite des Stirnhirns und über das Limbische System gesteuert werden. Die kognitive Komponente liegt im Bereich des Frontalhirns. Sie ist wichtig, um den Witz als solchen zu verstehen oder eine lustige Situation überhaupt erfassen zu können. Außerdem gehört zu diesem Netzwerk eine motorische Komponente, die im Stammhirn liegt.
Michael Titze:
Wenn alle diese miteinander zusammen wirken, dann gibt es die Humorreaktion. Und der Zugang zu dieser Humorreaktion, geht über diese drei Komponenten. Also man kann sich zum Beispiel einen Witz anhören, das ist die kognitive, die geistige Komponente, wo es um das Erkennen der Pointe geht. Nun hat der Begründer der Lachyogabewegung, ein indischer Arzt, die an sich nahe liegende Idee gehabt, man könnte doch einfach damit anfangen, die motorische Komponente zu stimulieren, damit die anderen Bereiche in diesem Humornetzwerk danach automatisch mit aktiviert werden.
Sprecher:
Neuss am Rhein. In einem alten Bauernhof, in einem wunderschön ausgebauten Dachboden treffen sich wöchentlich acht bis zehn Teilnehmer zum »Lachyoga«. Die 45- bis etwa 65-jährigen Frauen und Männer machen alberne Übungen. Sie bewegen sich wie Hühner, aber anstatt zu gackern, machen sie »hahaha«. Marina war heute zum ersten Mal hier.
Marina:
Das war sehr lustig, es hat Spaß gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass man so aus der Alltagssituation herauskommt und dann wirklich auf Kommando lachen kann, das war schon sehr interessant. Die Übungen dazu fand ich auch zum Teil recht witzig, also dass durch verschiedene Anregungen ich motiviert worden bin zu lachen.
Sprecher:
Sigrid versucht regelmäßig zu kommen. Vor etwa zwei Jahren hat sie an einem Wochenendseminar teilgenommen und war begeistert. Die 45-Jährige erzählt, sie habe damals sechs bis acht Wochen von dem Seminar zehren können.
Sigrid:
Ich hatte das Gefühl, ich komme jeden Tag mit guter Laune nachhause, laufe jeden Tag mit guter Laune rum. Also ich bin zum Beispiel beim Autofahren, bin ich schon schnell aggressiv, muss ich sagen, da fluche ich auf andere Autofahrer, ich ärgere mich so über Kleinigkeiten sehr schnell, und ich merke, wenn ich also hier vom Lachen nachhause komme, nicht nur heute Abend, sondern auch morgen, übermorgen laufe ich dann wirklich mit besserer Laune rum.
Sprecher:
Wissenschaftler im Umfeld von Madan Kataria, dem indischen Arzt, der Lachyoga entwickelt hat, haben die Wirkung des Lachyogas erforscht. An der »Indian Laughter Studie« - der indischen Lachstudie - nahmen gesunde Angestellte eines Computerunternehmens teil. Sie wurden per Zufall in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Experimentalgruppe ging an sieben Abenden zum Lachyoga, die Kontrollgruppe nicht.
Michael Titze:
Aus den Ergebnissen ging dann hervor, dass Lachyoga tatsächlich signifikante Auswirkungen auf die untersuchten Stressparameter hatte. Und man hat zum Beispiel Auch festgestellt, dass der Blutdruck reduziert wurde und der morgendliche Cortisolspiegel abgesenkt wurde. und das war natürlich schon eine sehr, sehr wichtige Erkenntnis. Denn man hat zum ersten Mal ermittelt, dass etwas so Einfaches wie das Yogalachen dazu führt, dass die Menschen sich tatsächlich danach nicht nur wohler fühlten, sondern dass man das auch in objektiver Weise nachweisen konnte.
Sprecher:
Mittlerweile gibt es weltweit Tausende dieser Lachclubs. Weil lachen für viele tatsächlich die »beste Medizin« ist, nehmen am »Weltlachtag«, dem ersten Sonntag im Mai, Zehntausende begeistert teil.
Sprecher:
Wenn Patienten oder Klienten während der Therapie sehr häufig scherzen, ist es sinnvoll, die Art des Witzelns genau zu unterscheiden. »Welche Zielrichtung haben die humorvollen Bemerkungen des Patienten?«, fragt sich in solchen Fällen Prof. Barbara Wild von der Universität in Tübingen.
Barbara Wild:
Die können sich entweder auf sich selber beziehen oder auf jemand anders. Und sie können entweder eher positiv sein, also selbstbestätigend sein, oder negativ, aggressiv, dann ist es selbstentwertender Humor. Und genauso gegenüber anderen Menschen kann es ein aggressiver Humor sein, der eher eine spaltende Wirkung hat oder auch eine humorvolle Bemerkung, die den anderen mit ins Boot holt oder eine Gruppe zusammen bindet.
Sprecher:
Wer selbst dann, wenn er gestresst oder sehr krank ist oder ihm das Leben wieder einmal böse mitgespielt hat, noch lachen kann, der hat selbststärkenden Humor. Gerade diese Art von Humor kann eine positive Bewältigungsstrategie sein, also dabei helfen, mit sehr schwierigen und belastenden Situationen umzugehen, das zeigen Studien. Barbara Wild hat untersucht, ob die Fähigkeit zu Humor und die innere psychische Widerstandskraft gegen Schicksalsschläge, die so genannte Resilienz zusammenhängen.
Barbara Wild:
Ich würde denken, Humor hilft, resilient zu sein. Also resilient heißt ja, man kann bei schwierigen Situationen besser durchkommen, die überstehen, ohne jetzt seelische Schäden davonzutragen. Menschen, die eben Schwierigkeiten auch mit Humor nehmen können, die es schaffen, auch mal aus der Situation sich zu distanzieren, so einen Schritt zurückzutreten, die kommen damit besser zurecht, da unterstützt Humor.
Sprecher:
Humor schützt nicht vor den Widrigkeiten des Lebens. Aber Humor hilft, besser hindurch zu kommen. Das belegt auch eine Schweizer Studie. Diese Forscher haben untersucht, ob humorvolle Menschen seltener unter psychosomatischen Beschwerden leiden. 11
Barbara Wild:
Da hat sich auch gezeigt, dass Menschen mit mehr Humor weniger psychosomatische Beschwerden entwickeln und weniger depressive Symptome entwickeln in schwierigen Lebenssituationen. Die kommen genauso häufig in schwierige Lebenssituationen, also zum Beispiel Trennungssituationen, Verlust des Arbeitsplatzes oder so, aber dann können sie damit etwas besser umgehen.
Sprecher:
Amerikanische Forscher kamen daher auf die Idee, ein Humortraining zu entwickeln. Dessen Wirkung hat Barbara Wild gemeinsam mit einer Kollegin untersucht. Die Studien-Teilnehmer trafen sich sieben bis acht Mal. Während dieser Sitzungen fanden witzige Spiele und Übungen statt, damit die Teilnehmer das Spielerische in sich entdecken und stärken konnten. Auch eine Humoranamnese wurde durchgeführt.
Barbara Wild:
Wie war das früher in meiner Kindheit? Was fand ich da witzig? Wie war das bei meinen Eltern? Haben wir viel gelacht? Durfte man überhaupt lachen? Wie mache ich das jetzt in Situationen am Arbeitsplatz oder mit dem Partner? Oft ist es auch so, dann erzählen Teilnehmer von einer aktuellen schwierigen Situation und sagen: also da konnte ich überhaupt nicht mehr lachen darüber. Aber wenn sie es erzählen, dann erzählen sie es schon mit einem gewissen Lächeln und wenn dann die Gruppe da auch noch Kommentare dazu abgibt, dann kann man doch wenigstens hinterher gemeinsam darüber lachen.
Sprecher:
Zum einen wird den Teilnehmern klar, dass man sich dazu entscheiden kann, witzige und humorvolle Dinge zu entdecken, anstatt zu grübeln. Außerdem kann man sich erlauben, witzig zu sein. Oder spielerisch zu sein, etwas mal auszuprobieren, etwas mal anders zu machen als sonst. Ob, wie stark und bei welchen Erkrankungen genau Humor und Lachen helfen können, muss noch weiter erforscht werden - auch wenn viele Therapeuten und erste Studien positive Effekte gefunden haben. Eine negative Auswirkung des Humors will Barbara Wild aber nicht unerwähnt lassen.
Barbara Wild:
Es gibt Befunde, die dafür sprechen, dass humorvolle Menschen eine kürzere Lebenserwartung haben als Menschen mit weniger Humor. Kann man überlegen, woran das liegt. Eine der Erklärungsmöglichkeiten ist, dass Menschen mit mehr Humor sind oft auch an neuen Erfahrungen interessiert. Die sind spielerischer, die probieren mehr aus, die mögen das auch, wenn es mal ein bisschen aufregend ist und vielleicht nehmen sie manche Gefahren auch nicht so ganz ernst, wie sie sie ernst nehmen sollten. Und dann kann man sich schon vorstellen, dass das nicht immer günstig ist. |
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